Erläuterung der Stoffe
Formaldehyd:
Das farblose Gas wurde
in der Produktion vieler Pressspanplatten und
anderer Werkstoffe eingesetzt, welche für den
Bau von Fertighäusern verwendet wurden. Die
Ausgasung des Stoffes erfolgt auch noch nach
Jahrzehnten. Laut Bundesamt für Risikobewertung
kann ein Fertighaus aus dem Jahr 1970 noch heute
Raumluftkonzentrationen über dem derzeitig
geltenden Richtwert von 125 µg/m³ aufweisen. Das
liegt daran, dass Formaldehyd so lange an die
Umgebung abgegeben wird, solange Leim vorhanden
ist – Holzschutzmittel verbleiben generell lange
in der Umwelt und werden nur schwer abgebaut. Im
Innenraum setzen sie sich auf allen
Oberflächen nieder und reichern sich im
Hausstaub an.
Derart hohe Konzentrationen von Formaldehyd, wie
sie in vielen Fertighäusern vorkommen, können
starke akute und/oder chronische Erkrankungen
hervorrufen. Der Stoff gilt unter anderem als
akut Schleimhautreizend, Allergie verstärkend
sowie als Krebserregend.
(Quelle:
www.ifau.org)
PCP/PCB und Lindan:
Holzständer als auch Wandplatten von
Fertighäusern können mit Holzschutzmitteln
belastet sein. Hauptsächlich sind hierbei die
Stoffe Pentachlorphenol (PCP) und Lindan zu
nennen.
Ende 1989 wurde PCP verboten. Ein wichtiger Grund war
die gesundheitliche Gefährdung, die von dem
Stoff ausgeht. Symptome sind beispielsweise
Kopfschmerzen und Hautreaktionen, ebenso wie
eine Schädigung des Nerven- und Immunsystems
sowie der Leber. Darüber hinaus gilt PCP als
Krebserregend. (Quelle:
www.ifau.org) Bis dahin fand PCP als Zusatz
in Holzschutzmitteln eine großflächige Anwendung in
Innenräumen. Bis zu dem Verbot von PCB 1989 fand
sich das Biphenyl unter anderem in Klebstoffen
aller Art und wurde auch in der Landwirtschaft
eingesetzt (als Träger für Insektizide und
Pestizide). Der Stoff kann zahlreiche chronische
Erkrankungen hervorrufen (Kopfschmerzen,
Bronchitis, etc.). Auch Lindan wurde als
Insektizid eingesetzt und ebenso
Holschutzmitteln zugesetzt. Besonders wird vor
dem Einatmen von Lindan sowie vor Hautkontakt
gewarnt. Dabei kommt es allerdings immer auf die
Konzentration an. So ist bei geringen Werten
kein Handlungsbedarf. Deutlich erhöhte
Konzentrationen von Lindan können sowohl
Einfluss auf das Knochenmark als auch auf die
Blutbildung haben. (Quelle:
www.schadstoffberatung.de)
Chloranisole:
Der fast schon typische „Fertighausgeruch“ ist
meist Chlornaphthalin aus der Gruppe der
Chloranisole.
Heutzutage geht man davon aus, dass diese
geruchsbildenden Stoffe aus mikrobiellen
Abbauprozessen in den Baumaterialien (z.B.
Holzschutzmittel) entstehen.
Speziell bei Fertighäusern können
Formaldehyd und Feuchtigkeit als maßgebliche
Reaktionsinitiatoren angesehen werden. Das liegt
vor allem an der Hinterlüftung der meist
großformatigen Asbestplatten-Fassaden.
Entwarnung kann dahingehend gegeben werden, dass
Chlornaphthalin als gesundheitlich unbedenklich
eingestuft wird – auch wenn
psychosomatische Symptome
wie Kopfschmerzen, Augenreizungen und Übelkeit
nicht vollständig ausgeschlossen werden können.
(Quelle:
www.ifau.org) Das kann an dem Geruch der
Chloranisole liegen. Dieser wird in der Regel
als „muffig“/moderig
beschrieben.
Darüber hinaus setzt sich der „Muff“ auch in
Kleidern und Textilien aller Art (Polstermöbel,
Vorhänge, etc.) ab. Das ist unangenehm, da
andere Leute riechen, was man selbst nicht
wahrnimmt.
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